Bei offenem Fenster schlafen: Pro & Contra

Bei offenem Fenster schlafen: Wie gesund ist die Frischluftkur?

Die meisten Befragten in Deutschland geben an, dass sie lieber bei offenem Fenster schlafen. Was spricht für die nächtliche Frischluftkur und was dagegen?

Besser mit offenem Fenster schlafen?

Frischluft-Fans sind nicht davon abzubringen und haben es schon immer gewusst: Menschen, die bei offenem Fenster schlafen, schlafen besser. Den Beweis dafür liefert eine Studie der University of Technology in Eindhoven. Die nächtliche Überwachung der Studienteilnehmer kam zu dem Ergebnis, dass unsere Schlafqualität im direkten Zusammenhang mit der CO2-Konzentration, der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit
im Schlafzimmer steht. Die frische Luftzufuhr durch ein geöffnetes Fenster verringert die CO2-Konzentration und sorgt für eine wohltemperierte Luftfeuchtigkeit. Die Folge: Wir schlafen länger, tiefer und haben weniger Schlafunterbrechungen.

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Sollte man im Winter mit offenem Fenster schlafen?

Schlafen bei offenem Fenster ist im Winter eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wichtig ist nur, dass man keiner direkten Zugluft ausgesetzt ist und nicht friert. Bei winterlichen Außentemperaturen kann das Schlafzimmer durch ein komplett geöffnetes Fenster schnell zu sehr auskühlen. Tipp: Bei Minus-Graden besser nachts das Fenster auf Kipp stellen und die Stärke des Luftzustroms mit Vorhängen oder Jalousien abmildern. So kommt ausreichend Sauerstoff und Luftbewegung ins Zimmer.

Sollten Allergiker nachts mit offenem Fenster schlafen?

Frische Luft beim Schlafen bedeutet leider auch, dass Pollen von Bäumen, Sträuchern oder Gräsern durch das Fenster hineinkommen. In der Pollensaison sollten Menschen mit Heuschnupfen deshalb besser die Fenster geschlossen lassen und am besten lüften, wenn weniger Pollen fliegen. In der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr, auf dem Land zwischen 18 und 24 Uhr. Wer nicht auf das Schlafen bei offenem Fenster verzichten will, profitiert von Pollenschutzgittern bzw. -Folien an den Fenstern, die die Pollenbelastung verringern können.

Stadtlärm: Fenster auf oder zu beim Schlafen?

Fast jeder, der nicht auf dem Land lebt, kennt die nächtlichen Schlaffeinde. LKWs, die am Haus vorbei rumpeln oder ein Flugzeug, das über das Haus fliegt. Absolute Stille ist für unseren Schlaf zwar nicht notwendig, trotzdem sind dauerhafte nächtliche Ruhestörungen ein Risikofaktor für unsere physische und psychische Gesundheit.

Nächtlicher Lärm setzt Stresshormone frei

Der durch offene Fenster eindringende Verkehrslärm kann im Schlaf zu einem schnelleren Herzschlag führen und uns in der Einschlafphase leicht aufwecken. Wer also in einer lauten Umgebung oder an einer viel befahrenen Straße lebt, sollte das Fenster nachts lieber geschlossen halten. Tipp: Versuchen Sie zunächst, die Lärmquelle für sich mit Ohrstöpseln klein zu halten.

Alternativen zum Schlafen bei offenem Fenster

Wer nicht bei offenem Fenster schlafen kann oder will, sollte regelmäßig lüften. Im Sommer sorgen 20 bis 30 Minuten morgens und abends für einen gründlichen Luftaustausch. Im Frühjahr und Herbst reichen 10 bis 15 Minuten, im Winter fünf bis zehn Minuten. Um die Schlafqualität zu verbessern, ist das Lüften direkt vor dem Schlafengehen besonders empfehlenswert.